Donnerstag, 22. Oktober 2009

Cochenillenfärbung

Für einen speziellen Auftrag, den ich später noch zeigen werde, habe ich eine Läusefärbung gemacht, um den optimalsten Pinkton zu bekommen. Hierzu würde ich immer im Internet nach Cochenilla suchen, da das meistens nur 10% vom fast unbezahlbaren Apothekenpreis kostet und diese durch den Preis gerechtfertigte Qualität der Apotheke beim Färben nicht benötigt wird.

auch sollte man sich doch die Mühe machen und ganze Cochenillen bestellen, um die Reinheit besser überprüfen zu können. Vertrauen ist gut, Kontrolle aber doch bekanntlich besser ;)

mich hat es fast 2 Stunden mörsern kekostet, bis ich die erst silbrig glänzenden, gertockneten Tierchen zu blutrotem Pulver gemahlen hatte, aber das war es Wert ;)

Die gemahlene Cochenille wird über Nacht eingeweicht und vorm Färben noch einmal abgekocht, ca. 15 min. in einem kl. Topf. Dann wird das ganze noch gesiebt, um die Harz- und Schmutzteile zu entfernen, die später Flecken geben würden.



Vorgebeizt wurde mit 15% Alaun und 5 % Weinstein. Auf Wolle.
Dann wie gewohnt 1 Std. im farbbad gekocht.
Links der 2. , rechts der 1. Zug.

Generell braucht man für Cochenillefärbungen nur 3-10% Cochenille ( hier 10%).
die Farbe ist sehr echt und es können von Blaurot bis Ziegelrot alle farbtöne erzielt werden.
Alaunbeizen erreichen dabei eher ein bläuliches Rot, Weinstein nimmt das Blaue etwas und Eisen kann die Farbe bis ins Voilett gehen lassen, sowie Zinn bis ins strahlend, reine Rot aufhellt.

Da man mit Krapp und weit weniger Aufwand, wie ich finde, genauso schöne strahlende Rottöne erzielen kann, werde ich Cochenille in Zukunft wohl auch weiterhin für die blauroten Faben verwenden, das heißt alles von Violett bis Rosa :)